Neues aus der Ernährungsforschung (Teil I)

Mit oder ohne Koffein – Kaffee ist gesund

Friedrichsdorf, 04. Januar 2016: Wer nicht mehr als fünf Tassen Kaffee am Tag trinkt, senkt sein Risiko an kardiovaskulären, neurologischen Krankheiten oder Typ-2-Diabetes. Der Zusammenhang dürfte nicht auf Koffein, sondern anderen natürlichen Bestandteilen der Kaffeebohne beruhen, nämlich auf bioaktiven Stoffen im Kaffee, die die Insulinresistenz und die systematische Entzündung reduzieren. Für dieses Ergebnis analysierten US-Wissenschaftler Daten von drei großen Studien mit rund 168.000 Teilnehmerinnen und 40.000 Teilnehmern. Der Kaffeekonsum wurde alle vier Jahre zusammen mit der gesamten Ernährung erhoben. Die Probanden wurden 30 Jahre begleitet. In dieser Zeit starben über 32.000 der Probanden, deren Krankengeschichten mit dem Kaffeekonsum korreliert wurde. 



Ming Ding et al. CIRCULATIONAHA.115.017341 Published online before print November 16, 2015, doi: 10.1161



Rauchen fördert Zahnverlust


Raucher verlieren ihre Zähne früher als Nichtraucher. Wer jedoch mit dem Rauchen aufhört, kann das Risiko drastisch senken und in gut zehn Jahren auf das Niveau eines Nichtrauchers kommen. Das Forscher-Team um Thomas Dietrich, Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke, hat die Daten von 23.376 Studienteilnehmern untersucht. Es zeigte sich, dass – verglichen mit Nichtrauchern – bei Raucherinnen die Gefahr eines Zahnverlustes um das 2,5-Fache ansteigt, bei Männern sogar um das der 3,6-Fache. Starke Raucher (mehr als 15 Zigaretten/d) hatten ein höheres Risiko als schwache Raucher. Ursache für den Zahnverlust sind hauptsächlich Karies oder Parodontitis, wobei wiederum Rauchen einer der Hauptrisikofaktoren für Parodontitis ist. Zahnfleischentzündungen bei Rauchern sind somit ein erstes Warnsignal dafür, dass die Gesundheit bereits stark geschädigt ist. 



Dietrich T et al., Journal of dental research JDR 2015, 94 , 10 1369-1375