Kaffee – wie gesund ist er eigentlich?

Friedrichsdorf, 2. September 2016: Wie bei Allem gilt auch hier – alles in Maßen! Ein Kaffeekonsum von bis zu vier oder fünf Tassen am Tag gilt als unbedenklich. In Zahlen ausgedrückt: Die täglich empfohlene Koffeindosis beläuft sich auf maximal 400 Milligramm Koffein (Ausnahme: Für Schwangere und Kinder gilt eine niedrigere Dosierung). Zu empfehlen sei allerdings, den Kaffee möglichst pur zu trinken, d.h. ohne Zucker oder Milch, um weniger Kalorien, Fett oder Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Und wie sieht es mit den leckeren Kaffeegetränken aus dem Kühlregal aus? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät von diesen ab, da ein Becher zum Teil acht Stück Würfelzucker enthalte. Dies entspricht fast 280 Kilokalorien und damit einer ganzen Zwischenmahlzeit. Nichtsdestotrotz spricht nichts dagegen, sich gelegentlich Süßmacher zu gönnen. Immerhin ist Zucker auch ein wichtiger Energielieferant.



Der Durchschnittsdeutsche trinkt etwa 810 Tassen im Jahr und damit angeblich mehr als Wasser oder Bier. Aber warum trinken wir so viel Kaffee? Ein Grund ist sicherlich der Wachmacher-Effekt. Nach ca. 45 Minuten setzt die Wirkung des Kaffees bereits ein und man fühlt sich fitter, wacher und ist aufmerksamer. Auch wird Koffein heutzutage in der Pharmaindustrie eingesetzt: Oft enthalten Schmerzmittel Koffein, da es die schmerzlindernde Wirkung verstärkt. Des Weiteren gehen Forscher der Harvard University sogar so weit zu behaupten: Kaffeetrinker leben länger. Dies hat eine Studie* mit rund 200.000 Männern und Frauen ergeben, wonach Kaffeetrinker seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes litten als Kaffeemeider. Lange Zeit ging man jedoch vom Gegenteil aus und machte den Kaffeekonsum für Herzkrankheiten und Bluthochdruck verantwortlich. Was bei dieser Beobachtung aber nicht berücksichtigt wurde, waren andere Faktoren wie z.B. das Rauchen. Denn häufig besteht eine positive Korrelation zwischen Kaffee- und Zigarettenkonsum; so leben Kaffeetrinker oftmals ungesund. 



Auch die These, dass Kaffee krebserregend sei, hat sich so nicht bestätigt. Zwar wurde beim Kaffeebohnenrösten eine krebserregende Wirkung in Tierversuchen festgestellt, aber die Ergebnisse können nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen werden. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung fand dagegen vielmehr heraus, dass Personen, die viel Kaffee konsumieren, ein verringertes Leberkrebsrisiko haben, als Nicht- bzw. Wenig-Kaffeetrinker. Laut des Krebsinformationsdienstes reduziert Kaffee sogar das Risiko, an Nieren- oder Dickdarmkrebs zu erkranken. 



Für alle Kaffeeliebhaber gibt es also gute Nachrichten. Wer gerne Kaffee trinkt und es auch verträgt, kann weiterhin unbedenklich seinen täglichen Kaffee – aber selbstverständlich in moderaten Mengen – genießen.



Quellen: www.stern.de/gesundheit/kaffee--gesund-oder-ungesund--6743338.html


* Ding M, Satija A, Bhupathiraju SN, Hu Y, Sun Q, Han J, Lopez-Garcia E, Willett W, van Dam RM, Hu FB. Association of Coffee Consumption with Total and Cause-specific Mortality in Three Large Prospective Cohorts. Circulation. 2015;132:2305-2315.

axicorp Gesundheitsthemen Frau mit Kaffee

© Raisa Kanareva/Shutterstock.com