Jetzt fliegen sie wieder: Gräserpollen

Friedrichsdorf, 15. Mai 2015: Besonders im späteren Frühjahr fragen Heuschnupfen-Patienten in der Apotheke nach Rat. Denn jetzt haben beide Gruppen der Pollenallergiker Saison: Die Frühblüher wie Birke, Erle oder Haselnuss lassen ihre letzten Pollen los, die Gräser – zu denen auch die Getreidearten zählen – fangen jetzt an zu blühen. Leider zieht sich die Leidenszeit in Sachen Gräserpollen bis in den Spätsommer.


Erleichterung verschaffen den Betroffenen die modernen Antihistaminika, die es sowohl als Tabletten als auch als topische Präparate wie Augentropfen gibt. Einige Allergiker müssen ausprobieren, welches Präparat das individuell geeignetste ist. Auch wenn die Antihistaminika der gleichen Medikamentengruppe angehören und nicht mehr sedieren, so ist die Verträglichkeit individuell verschieden. Wer auf die modernen Präparate doch mit Müdigkeit reagiert, dem sollte die abendliche Einnahme empfohlen werden. Auch im Bereich der Homöopathie und bei den Phytopharmaka gibt es Behandlungsmöglichkeiten gegen die allergische Rhinitis, doch auch hier muss ausprobiert werden, was hilft. 



Patienten, die besonders leiden bzw. oft Nachschub kaufen, sollte zum Facharztbesuch geraten werden. Heute gibt es Hyposensibilisierungsbehandlungen per Tablette, die sich besonders bei den Gräserpollenallergikern bewährt haben. Quasi per Schluckimpfung werden die Betroffenen unempfindlich gegen ihre Allergene gemacht. Das reduziert Niesen, Augenjucken und das Laufen der Nase erheblich – auch über den Behandlungszeitraum hinaus.


Voraussetzung ist allerdings eine gute Diagnostik, denn man muss wissen, welche Gräserpollen einem das Leben schwer machen. Glatthafer (Arrhenatherum), Knäuelgras (Dactylis), Wiesenfuchsschwanz (Phleum) und Lolch (Lolium) sind die häufigsten „Übeltäter“. Unter den Getreidearten stellen die Roggenpollen den Allergen-Spitzenreiter. 



Das A und O der Allergiebehandlung ist die Allergenvermeidung. Auch wenn das bei den Pollen nicht gänzlich möglich ist, lässt sich die Allergenlast mit einigen Verhaltensmaßnahmen verringern: So sollten nachts, wenn der Pollenflug besonders in Städten am höchsten ist, die Fenster geschlossen bleiben. Da sich tagsüber an Kleidung und in den Haaren reichlich Pollen ansammeln, sollte man sich nicht im Schlafzimmer ausziehen und vor dem Schlafengehen die Haare waschen. So kommen weniger Pollen ins Schlafzimmer.

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